Heute sollte es eine Wettfahrt gegen eine Gewitterfront werden. Ich könnte mit der Antwort bis zum Schluss des heutigen Blogs warten, aber ich will doch vorher auflösen. Ich habe gewonnen und bin trocken in Aachen im Hotel angekommen. Auf dem allerletzten Stück habe ich nur sehr, sehr kräftige Windböen gehabt und ich musste schon aufpassen, nicht aus der Spur zu kommen. Es hat hier in Aachen allerdings nur ein wenig geregnet. Aber in Orsbach – dort bin ich durchgekommen und habe mir noch die Zeit für ein Stück Heidelbeertorte genommen – muss es geschüttet haben. Man sah die Gewitterfront schon aus den Niederlanden kommen. Aber wie gesagt: alles gutgegangen und rechtzeitig in Aachen gewesen. Neben Kuchen gab es dort auch noch ein nettes Gespräch mit der Chefin.
Nach einem Frühstück in einer Bäckerei im Supermarkt ging es los. Durch Tüddern durch …

…wieder zurück auf die Fahrstrecke, die ich auch sehr schnell fand. Nur an einer Stelle haben „nette“ Leute die Schilder verdreht und ich kam kurz ins Zweifeln. Nach wenigen Hundertmetern tauchte diese Kapelle auf …

…. und mir war klar, hier bin ich richtig.
Über die Ortschaften Wehr, Hillensberg, Jabaek(NL) durch Landwirtschaftliche genutzte Flächen …


… fuhr ich in die Ortschaft Süstersiel. Hier ging es für viele Kilometer durch das Rodebachtal auf einer sehr schönen Strecke direkt an der Grenze entlang.


Mal durch schattigen Wald – mal durch offene Landschaften. Das Rodebachtal ist in den letzten Jahren renaturiert worden.

Nur der Storch ist noch nicht zurück oder hat die Nisthilfe nicht angenommen.

Und wie so häufig verdankt man solche Naturnahen Gebiete einzelnen Personen. In diesem Fall war es …

„Mein Stück Glück“ habe ich auch hier gefunden. Die Kopfweiden am Wegesrand waren schon sehr beeindruckend.

Vorbei an dem noch in Betrieb befindlichen Natoflugplatz Geilenkirchen …..
Erklärung Natoflugplatz:
Hauptstützpunkt der Awacs (Airborne Warning and Control System) ist der Nato-Flugplatz Geilenkirchen bei Aachen. Die Flugzeuge werden unter anderem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Europa eingesetzt. Basis für die Flugzeuge sind jahrzehntealte Boeings vom Typ 707.
…. kam ich zur Friedenskapelle. Hier hörte ich dann wie gerade eine der obengenannten Maschinen startete. Sehr laut – aber dieses Geräusch kannte ich schon von früher vom Flugplatz Elmpt her. Dort bin ich gestern vorbei geradelt.


Und schon war ich aus dem Selfkant raus …..

und ich fuhr in die …..




Die kurze Strecke durch die Heide war eine Wohltat, denn jetzt ging es wieder durch eine weite und offene Landschaft. Und zusätzlich kam der Wind von vorne und wurde immer kräftiger.

Und überall am Wegesrand konnte ich kleine Ortschaften wie Scherpenseel erblicken.

Zwischen Landgraaf und Übach-Palenberg kam ich ins Wurmtal. Hier hatte ich auch die Zeit darüber nach zudenken, wie viele Schulkassen ich während meiner Berufstätigkeit aus diesem Ort begrüßen durfte.
In Landgraaf kann man nicht nur alte Gebäude …

…. sondern auch moderne Bänke.

Auf der Grenzbrücke zwischen Landgraaf und Rimberg über die Wurm findet man diese Informationen.




Hier jetzt auch noch ein Foto der Wurm, dem ich dann Stromaufwärts folgen sollte.

Direkt neben der Brücke befindet sich das „Mahnmal des Friedens“. Alle Holzstellen haben den gleichen Text in der eigenen Landessprache. Die ganz linke für China wurde erst 1990 dazu gestellt. Daher auch die etwas andere Farbe. Mehr zum Lesen wie so häufig bei Wikipedia.

Wie schon 2020 auf der Grenztour komme ich auch hier an verlassenen Dörfern vorbei. Hier aus anderen Gründen.


Wenig später konnte ich noch ein Bild von der Wurm machen.

Nicht weit von dieser Stelle gab es früher den Ort Finkenrath. Dieser Ort wurde schon sehr früh Opfer des Tagebaues, den es hier schon damals gab. Nur nicht in diesem großen Ausmaß, wie wir es von Garzweiler und dem Tagebau Inden kennen. Aber einmal weg ist weg.
Der Westwall, von den Westalliierten auch Siegfried-Linie genannt, war ein über etwa 630 km verteiltes militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches, das aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren bestand.
Der Westwall verlief von Kleve an der niederländischen Grenze bis an die Schweizer Grenze. Heute sind in den Bauresten der ehemaligen militärischen Verteidigungslinie wertvolle Biotope für Flora und Fauna entstanden.
Hinter Kerkrade findet man immer wieder kleinere bis größere Reststücke dieses Westwalls.




Verlassene Bahnstrecken, hier die von Aachen nach Valkenburg, sind noch nicht zu Radwegen umgebaut worden.

Dafür gibt es schon wieder eine Autobahn. Die A 4. Diesmal ging es wieder unten durch, um jetzt in die leicht wellige Landschaft zu kommen. Diese Steigungen konnte ich noch alle gut fahren. Dafür hat man aber auch einen schönen Ausblick wie in diesem Beispiel auf Buchholtz(NL).

Hinter dem netten Örtchen Orsbach machte ich die oben erwähnt Kaffeepause im Café Belle Vue und hatte von hier diesen wunderschönen Ausblick.


Hier ging es dann richtig gut bergab und mit Tempo 48,8 km/h in die Ortschaft Lemiers. Durch den Ort fließt ein netter kleiner Bach.

Jetzt war es nicht mehr weit bis Aachen und im Hintergrund konnte ich die Gewitterwolke über Orsbach deutlich sehen. Noch wollte ich aber an einem Stück Westwall vorbeikommen. In diesem Fall ist es eine Mauer – was ich in der Form so auch nicht kannte.






Auf der gegenüberliegenden Seite schaut man zum Dreiländereck NL/Belgien und Deutschland mit dem Aussichtsturm.

Und nur wenig später sieht man nur die obere Hälfte eines sehr markanten Gebäudes der Stadt Aachen.

Radelt man über die davor liegende Kuppe hinweg, sieht man das Gebäude in voller Ausdehnung.

Wer es nicht kennt, muss mit der Auslösung warten. Im nächsten Bericht komme ich darauf zurück.
Das war der Bericht vom 19.05.2022. Bin gespannt, ob es morgen weitergehen wird. Das Wetter soll nicht besser werden. Dann lasse ich die letzte Etappe weg und fahre direkt mit dem Zug nach Wesel zurück. Im Juli wird dann in jedem Fall wieder in Aachen gestartet. Aachen ist ja sehr gut dem Zug erreichbar.