

Nach einer guten Nacht in dem coolen Hotel ging es erst durch das Leinetal. Den Anstieg nach Mengelrode habe ich mir erspart. So ging es gemütlich los und man hatte Zeit und Muße für alles andere. An der Strecke hingen viele Vogelhäuschen. Eins davon war doch sehr auffallend.

Über den Pilgerweg ist der kleine Ort Uder mit der großen Welt bis Spanien verbunden. Der gleiche Weg geht auch durch Pamplona. 😊

In Schönau bin ich abgebogen in Richtung Burgwalde, um doch wieder auf meine Route zu kommen. Hier war der Höhenunterschied nicht mehr so gewaltig und ich konnte gemütlich radeln – auch weil der Weg die hohen Berge rechts liegen ließ.

In Arenshausen angekommen, musste ich zum Rittergut Besenhausen abbiegen, weil der Autor des Reiseführers es so nett beschrieben hatte. Das Gut lag direkt an der Grenze und ist nur durch einen glücklichen Umstand auf westlicher Seite geblieben und nicht abgerissen worden


Hier entdeckte ich einen kleinen Lehrpfad der Kolpingjugend Erfurt bei der Ortschaft Kirchgandern. Insgesamt gibt es 8 Infotafeln auf einem Rundweg an der ehemaligen Grenze und um den Berg „Pferdkopf“ herum.


Von einer Anhöhe des Weges hat man einen „schönen“ Blick auf die neue A 38. Nicht falsch verstehen – die A 38 zerschneidet die Landschaft und macht sie unüberwindbar für Mensch und Tier.

Den letzten großen Anstieg hatte man dann kurz hinter Arenshausen.

Anschließend merkte man langsam, dass es ins Tal der Werra ging. Es gab hier keine großen Anstiege mehr und man fuhr durch schöne Landschaften.

Nur der Kolonnenweg tauchte links und rechts immer wieder auf, weil man die Grenze der Bundesländer häufiger kreuzte.


Unterwegs bei einer Kapelle in Neusessen hing dieses Plakat im Schaukasten. Dies gilt nicht nur für die Zeit des dritten Reiches!!

Wenig später erreicht man auch schon in Werleshausen die Werra und es geht auf einem wunderbaren Radweg immer in Richtung Bad Sooden-Allendorf.

Unterwegs gibt es immer mal wieder schöne Motive. Und viele fahren daran vorbei.

Kurz vor Lindewerra fährt man wieder nach Thüringen und wird an einer Brücke auf die Geschichte hingewiesen. Ab hier war die Werra bis Wahlhausen auch Grenzfluss und nicht passierbar.


Der neue Radweg in diesem Bereich wurde auf dem alten Kolonnenweg gebaut und kann schon als High Way für Räder betrachtet werden. Nur wer Zeit hat und sich auch einmal umschaut, sieht die alten Wunden im Wald.


Im Ort Wahlhausen standen die Häuser direkt am Zaun. Zum Andenken hat man eine Linde an den Platz gepflanzt.

Die schöne Skulptur „Tandem“ an der alten Grenze sagt doch alles aus. Ebenso ein Zitat, das einen auf das Grenzmuseum „Schiffersgrund“ hinweist. Es lag allerdings ganz oben auf dem Berg und ich habe es daher nicht besucht. 1km schieben wollte ich heute nicht.


In Allendorf erwartet einen wieder eine sehr schmucke alte Fachwerkidylle, die einem zum Verweilen geradezu auffordert.


Gerne hätte ich dort oben übernachtet (siehe nächstes Bild). Leider habe ich aber die Prinzessin nicht unten am Radweg getroffen oder sie wollte mich nicht treffen.

Dass die Werra immer noch ein dreckiger und vor allen Dingen ein salziger Fluss ist, sieht man sehr deutlich doch an den Ablagerungen bei Niedrigwasser.

Meine Begegnungen hielten sich heute in Grenzen. Nur bei meiner Pause in Werleshausen kam ich mit einem Ehepaar aus Velbert ins Gespräch. Diese beiden waren früher regelmäßige Besucher mit der Familie in den Jugendherbergen und sehen die jetzige Entwicklung auch mit großer Sorge. Die beiden paddeln die Werra runter und holen dann jeweils mit einem Roller, der im Boot verstaut ist, das Wohnmobil zur Übernachtungsstätte auf dem Campingplatz.

Jetzt bin ich in Albungen im Werraside-Inn und hier gab es heute Livemusik und Grillen im Biergarten. Mein Abend war also schön mit weiteren netten Gesprächen unter Radfahrern. Diese haben zum Teil spontan angehalten. Bier und Essen gab es für alle.
Lieber Helmut,
Deine Beiträge werden von Tag zu Tag noch interessanter und die Fotos mit ihren Einstellungen noch besser. Vielen Dank dafür. Und es wird auch irgendwie deutlich, dass es Streckenabschnitte gibt, in denen Du „Kontemplation“ geniessen kannst, also die Seele baumeln lassen kannst. Da werde ich neidisch, Helmut. Es wird Zeit, dass ich Deinem Weg folge, das merke ich!
Viele Grüße, das Wetter soll diese Woche schön werden. Trink genug, Austrocknung ist gefährlich.
Frank
Und ich freue mich auf die nächsten Fotos und Kommentare…
Gefällt mirGefällt mir